Religionen sollen sich für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ einsetzen
Ökumenischer Patriarch Bartholomaios I. unterstreicht bei Enquete zum 1. Jahrestag
der am 4. Februar 2019 von Papst Franziskus und dem Großimam von
Al-Azhar, Ahmed al-Tayyeb, unterzeichneten „Erklärung über
Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der
Welt“ die Bedeutung des interreligiösen Dialogs
Abu Dhabi, 04.02.20 (poi) Die Religionen sollen sich für die „heilige
Aufgabe“ der Förderung von „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“
einsetzen: Dies betonte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. am
Dienstag bei einer Enquete zum 1. Jahrestag der am 4. Februar des
Vorjahrs von Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar-Universität,
Ahmed al-Tayyeb, unterzeichneten „Gemeinsamen Erklärung über
Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der
Welt“. Die Enquete fand – wie die Unterzeichnung des historischen
Dokuments vor einem Jahr – in Abu Dhabi, der Hauptstadt des
gleichnamigen kleinen Fürstentums am Golf statt. Wörtlich stellte der
Patriarch fest: „Die Religionen können die Politik nicht ersetzen und
wollen das auch nicht tun. Sie können und sollen aber zivile und
gesellschaftspolitische Aktivitäten inspirieren, die für den Fortschritt
des sozialen Zusammenhalts, für die Bewahrung der Schöpfung, für die
nachhaltige Entwicklung und für die Herstellung einer Kultur der
Geschwisterlichkeit sensibilisieren. Sie können beharrlich Lösungen
vorschlagen, die Krieg und Gewalt zurückweisen und sich für Toleranz und
Solidarität einsetzen“. Voraussetzung sei freilich, dass sich die
Religionen dem Dialog zuwenden und nicht dem Fundamentalismus nachgeben.
Die Krise der Gegenwart hänge damit zusammen, dass der wissenschaftliche und technische Fortschritt nicht imstande sei, Antworten auf die tiefsten existenziellen Fragen des Menschen zu geben, unterstrich Bartholomaios I. und fügte hinzu: „Noch nie hatten die Menschen so viele wissenschaftliche Kenntnisse wie heute und handelten zugleich in so gewaltsamer und destruktiver Weise gegen die Natur und gegen die Mitmenschen“. Die Distanz von Wissenschaft und Technik zu den vitalen Bedürfnissen des Menschen bilde zusammen mit der Globalisierung, der Wissenschaftsgläubigkeit und dem Mangel an Respekt für die Natur eine große Gefahr für eine solidarische Gesellschaft, „aber vielleicht mehr noch für das Überleben des Lebens“.
Der Ökumenische Patriarch unterstrich, dass es in der Welt keinen Frieden ohne Frieden zwischen den Religionen geben könne und dass die Voraussetzung für den Frieden zwischen den Religionen der interreligiöse Dialog sei. Das Dokument von Abu Dhabei, das der Gast aus Konstantinopel als „The Human Fraternity Document“ bezeichnete, stelle einen Kompass für den Weg zum universalen Frieden und zu einer Kultur der Solidarität dar. Eine solche Kultur bedeute „Versöhnung und Geschwisterlichkeit zwischen Gläubigen und Nichtglaubenden, zwischen allen Menschen guten Willens“, aber ebenso die Zurückweisung der Gewalt und des blinden Extremismus. Es gehe um Nähe und Kooperation zwischen Orient und Okzident, zwischen Nord und Süd, im Glauben an Gott, der „die Getrennten vereint und die menschliche Seele erhebt“. Abschließend stellte der Patriarch fest: „Wir kennen das Ziel, wir kennen den Weg. Was wir jetzt brauchen, ist die gemeinsame Aktion und die Entschlossenheit, voranzuschreiten. Für uns Glaubende ist diese Anstrengung ein wahres Zeugnis für die Substanz unseres Glaubens an den barmherzigen Gott“. (forts mgl)
Die Krise der Gegenwart hänge damit zusammen, dass der wissenschaftliche und technische Fortschritt nicht imstande sei, Antworten auf die tiefsten existenziellen Fragen des Menschen zu geben, unterstrich Bartholomaios I. und fügte hinzu: „Noch nie hatten die Menschen so viele wissenschaftliche Kenntnisse wie heute und handelten zugleich in so gewaltsamer und destruktiver Weise gegen die Natur und gegen die Mitmenschen“. Die Distanz von Wissenschaft und Technik zu den vitalen Bedürfnissen des Menschen bilde zusammen mit der Globalisierung, der Wissenschaftsgläubigkeit und dem Mangel an Respekt für die Natur eine große Gefahr für eine solidarische Gesellschaft, „aber vielleicht mehr noch für das Überleben des Lebens“.
Der Ökumenische Patriarch unterstrich, dass es in der Welt keinen Frieden ohne Frieden zwischen den Religionen geben könne und dass die Voraussetzung für den Frieden zwischen den Religionen der interreligiöse Dialog sei. Das Dokument von Abu Dhabei, das der Gast aus Konstantinopel als „The Human Fraternity Document“ bezeichnete, stelle einen Kompass für den Weg zum universalen Frieden und zu einer Kultur der Solidarität dar. Eine solche Kultur bedeute „Versöhnung und Geschwisterlichkeit zwischen Gläubigen und Nichtglaubenden, zwischen allen Menschen guten Willens“, aber ebenso die Zurückweisung der Gewalt und des blinden Extremismus. Es gehe um Nähe und Kooperation zwischen Orient und Okzident, zwischen Nord und Süd, im Glauben an Gott, der „die Getrennten vereint und die menschliche Seele erhebt“. Abschließend stellte der Patriarch fest: „Wir kennen das Ziel, wir kennen den Weg. Was wir jetzt brauchen, ist die gemeinsame Aktion und die Entschlossenheit, voranzuschreiten. Für uns Glaubende ist diese Anstrengung ein wahres Zeugnis für die Substanz unseres Glaubens an den barmherzigen Gott“. (forts mgl)