Offene Adresse an die am 10. Juni 2016 geplante Heilige Synode der georgischen apostolischen autokephalen orthodoxen Kirche (Kurze Zusammenfassung
09.06.2016
„Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde […] (Apg. 18.22)
Eure Heiligkeit und Seligkeit, Eure Eminenzen hochwürdigen
Mitglieder der Heiligen Synode der georgisch-orthodoxen Kirche
Metropoliten, Erzbischöfe und Bischöfe
Seit einiger Zeit beobachten wir die
Prozesse zur Vorbereitung der Großen und Heiligen Panorthodoxen Synode
mit der Hoffnung, dass sie in der Welt die Einheit unserer Ortskirchen
im Glauben und der Liebe bestätigen werden. Leider war es so, dass
dieser guten Initiative gleich von Anfang an viele Hindernisse in den
Weg gelegt wurden. Einige Entwicklungen in der orthodoxen Kirche lassen
vermuten, dass die georgisch-orthodoxe Kirche nicht an der Großen und
Heiligen Panorthodoxen Synode teilnehmen wird, die vom 16. bis zum 26.
Juni auf Kreta in Griechenland stattfinden wird. Vorausgesetzt diese
Vermutung stimmt, würde die georgisch-orthodoxe Kirche in vollkommener
Isolation nicht nur vor anderen christlichen Konfessionen, sondern auch
vor der gesamten byzantinischen Orthodoxie dastehen. Da uns die
negativen Folgen eines solchen Vorgehens bewusst sind, bitten wir
demütigst die Heilige Synode, welche Morgen am 10. Juni in Tiflis
stattfinden wird, dies zu verhindern, um ein Abrutschen unserer alten
georgischen Kirche in die absolute Isolation zu vermeiden.
Der Wunsch der orthodoxen Kirchen, sich
in der modernen Welt als „eine, heilige katholische und apostolische
Kirche“ zu zeigen und dabei gemeinsame Antworten auf die modernen
Herausforderungen zu geben, werden absichtlich oder unabsichtlich von
fundamentalistischen Gruppierungen negativ beurteilt und es wird
versucht, solche Bestrebungen zu unterdrücken. Seit einigen Jahren
unternimmt das Patriarchat der georgisch-orthodoxen Kirche leider sehr
wenig im Hinblick auf die Vorbereitung der Panorthodoxen Synode und zur
Förderung ihrer positiven Rezeption in Georgien, weil
fundamentalistische und extremistische Gruppierungen und Priester als
Hauptrezeptoren und Verbreiter falscher Nachrichten agieren. Bisher hat
das Patriarchat gegen diese negativen Stimmen objektiv nicht reagiert.
Umgekehrt, unterstützte es so direkt oder indirekt diese.
Wir möchten hierbei auch bemerken, dass
es innerhalb der byzantinischen Orthodoxie hauptsächlich zwei große
Richtungen gibt: Konstantinopolitanische und Moskauer Patriarchaten.
Falls die georgisch-orthodoxe Kirche an der kommenden Panorthodoxen
Synode in Kreta nicht teilnähme, würde dies einer Zustimmung zum großen
Einflusses des Moskauer Patriarchates in der georgisch-orthodoxen Kirche
gleichkommen; das Patriarchat, welches seinerseits ein großes
Instrument der Kremlpolitik in Moskau darstellt. […]
[…] Am Ende unserer Adresse bekräftigen
wir unsere Bitte, an der kommenden historischen Großen und Heiligen
Synode teilzunehmen. Wir wiederholen, dass uns bewusst ist, wie
bedeutend und schwerwiegend die Entscheidung dieser Versammlung für die
orthodoxe Welt und für das gesamte religiöse Bild in der Welt sein wird.
Wir hegen große Erwartungen und Hoffnungen an diese Heilige und Große
Panorthodoxe Synode und sind überzeugt, dass der Heilige Geist und die
Weisheit der bei der Synode teilnehmenden Bischöfe diese Versammlung mit
reichen Früchten vollenden wird. Mit vollem Bewusstsein unterstützen
wir diese Versammlung im Juni in Kreta und beten dafür, dass die Tage
von 16. bis 26 Juni in Griechenland, damit die orthodoxen Kirchen und
die mit dem Heiligen Geist erfühlten Vätern entsprechende Antworten auf
die heutigen modernen Herausforderungen und Fragen geben.
Bitte betten Sie für uns.
Georgisch-Orthodoxe Theologen:
Dr. -Theol Givi Lomidze
Dr. -Theol. Zurab Jashi
Dr. -Theol. Davit Tinikashvili
Dr. des theol. Mirian Gamreklashvili
Mag. -Theol. Erekle Turkadze
Mag.-Theol. Irakli Tskhadadze
Mag.-Theol. Shota Kintsurashvili
Mag.-Theol. Giorgi Khimshiashvili
Mag.-Theol. Kakha Gogishvili
Mag.-Theol. Beka Mindiashvili
Mag.-Theol. Shalva Jixvadze
Mag.-Theol. Grigol Tchezhia
Mag.-Theol. Vakhtang Kokolashvili
Quelle: http://netgazeti.ge/opinion/122360/
shotakintsurashvili