Cyril Hovorun, in Religion und Gesellschaft in Ost und West, no. 1 (2020, pp 6–8.
Seit der Unabhängigkeit der Ukraine galten die Gläubigen der „nicht kanonischen“ orthodoxen Kirchen als Christen zweiter Klasse und waren von der Weltorthodoxie getrennt. Die Verleihung der Autokephalie an die Orthodoxe Kirche der Ukraine hat diesen jahrzehntelangen Missstand beendet. Millionen ukrainischer Gläubiger sind nun wieder Teil der globalen Orthodoxie, zudem hat die Autokephalie die Wahlmöglichkeiten der Kirchgemeinden gestärkt.
Die Ukrainer zählen zu den religiösesten Menschen in
Europa. Laut der Studie „Religiöser Glauben und nationale Zugehörigkeit
in Mittel- und Osteuropa“, die 2017 vom Pew Research Zentrum1
durchgeführt wurde, bezeichnen sich 78 Prozent der ukrainischen
Bevölkerung als orthodox. 12 Prozent von ihnen besuchen wöchentlich die
Kirche, das ist doppelt so oft wie beispielsweise in Russland. Religiöse
Zugehörigkeiten und Praktiken sind jedoch nicht gleichmäßig auf die
Ukraine verteilt. Die Menschen in den westlichen Regionen des Landes
gehen häufiger in die Kirche als diejenigen im Osten.
Leider waren
die religiösesten Regionen im Westen der Ukraine, beispielsweise
Wolhynien, am stärksten vom kirchlichen Schisma betroffen, das kurz nach
der Wiedererlangung der ukrainischen Unabhängigkeit 1991 ausbrach.
Millionen überzeugter orthodoxer Christen, die regelmäßig zur Kirche
gingen und an den Sakramenten teilnahmen, wurden von der Gemeinschaft
mit der globalen Orthodoxie abgeschnitten. Sie gehörten zu zwei Gruppen,
die von den anderen orthodoxen Kirchen als „schismatisch“ und
„unkanonisch“ betrachtet wurden: zum Kiewer Patriarchat und zur
Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche (UAOK).
Die
Sozialwissenschaften können Religiosität quantitativ messen, aber nicht
qualitativ. Wenn es um die Qualität des religiösen Lebens geht, kann man
nur subjektiv sein. Durch meine vielen Treffen und Gespräche mit
gläubigen Laien beider unkanonischer Gruppen kam ich zum Schluss, dass
ihr religiöses Leben intensiv und gesund ist. Es beinhaltet keine
nennenswerten fanatischen oder fundamentalistischen Einstellungen. Die
meisten „nicht kanonischen“ Orthodoxen, die mir begegneten, waren offen,
wertschätzten andere und liebten Christus.
Zugleich waren sie mit
der Beschuldigung, „Schismatiker“ zu sein, konfrontiert, und man
glaubte, es gebe keine Rettung für sie. Sie wurden zur Nicht-Kirche
erklärt und als Christen zweiter Klasse behandelt. Sogar ihre Taufe
wurde von ihren „kanonischen“ orthodoxen Brüdern und Schwestern
angezweifelt. Wie die „nicht kanonischen“ orthodoxen Christen behandelt
wurden, war in einigen Fällen ungeheuerlich, so im folgenden Fall:2Am
31. Dezember 2017 beging in der Stadt Zaporižžja ein 39-jähriger Mann
Selbstmord, indem er aus dem achten Stock eines Gebäudes sprang. Er fiel
auf einen zweijährigen Jungen, der mit seinem Vater in der Nähe
spazierte. Der Mann und der Junge starben auf der Stelle. In tiefster
Trauer kamen die Eltern des Jungen in eine Kirche, um das Begräbnis zu
organisieren. Dies war eine Kirche des Moskauer Patriarchats in der
Ukraine. Als sie dem Priester gegenüber erwähnten, dass der Junge im
Kiewer Patriarchat getauft worden war, weigerte sich dieser kategorisch,
den Begräbnisgottesdienst durchzuführen. Daraufhin suchten sie eine
andere Kirche, ebenfalls des Moskauer Patriarchats, auf. Auch dort
forderten die Priester sie zum Verlassen der Kirche auf, ohne jegliche
Hilfe anzubieten. Die Priester des Moskauer Patriarchats, die den
trauernden Eltern gegenüber eine solche Haltung an den Tag gelegt
hatten, wurden von ihrem Bischof, Metropolit Luka (Kovalenko), und
später vom Hl. Synod der Ukrainischen Orthodoxen Kirche des Moskauer
Patriarchats vollumfänglich unterstützt. Der Hl. Synod hieß die
Entscheidungen der Priester in Zaporižžja in seiner Sitzung vom 14. März
2018 gut und hielt fest, kirchliche Dienste könnten nur getauften
Mitgliedern der Kirche angeboten werden.3Die „Schismatiker“ waren für
den Hl. Synod keine Kirche und nicht einmal getauft. Diese Haltung war
während Jahrzehnte eine schwere Bürde für das Bewusstsein der Gläubigen,
die zu den nicht anerkannten orthodoxen Kirchen in der Ukraine
gehörten.
Der Weg zur ukrainischen Autokephalie seit 2014
Nach
2014 wurde für viele Gläubige des Moskauer Patriarchats in der Ukraine
ihre Zugehörigkeit zu dieser Kirche ebenfalls eine Bürde für ihr
Bewusstsein. Das war eine Folge der Annexion der Krim und der
militärischen Aggression in der Ostukraine. Viele in der Ukraine
glauben, dass die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) die Aggression aktiv
unterstützte, während ihr Außenposten in der Ukraine die Aggression
wissentlich ignorierte. Für viele orthodoxe Ukrainer verstieß es nun
gegen ihr Gewissen, sich mit einer Kirche zu verbinden, die entweder
explizit oder still den Krieg unterstützte. Dennoch war diese Kirche die
einzig kanonische und behauptete, dass nur in ihr Erlösung möglich sei.
Daher standen viele gläubige Mitglieder des Moskauer Patriarchats in
der Ukraine vor einem unlösbaren Dilemma: ihr Volk gegen die russische
Aggression zu unterstützen oder zu der Kirche zu gehören, die die
Aggression abwiegelte. Keine der Optionen war gut für sie. So wurde die
Idee der kanonischen Autokephalie in der Ukraine wieder aktuell.
Der
anfängliche Impuls für die ukrainische Autokephalie entsprang an der
Laienbasis, wurde dann vom ukrainischen Staat unterstützt und
schließlich vom Ökumenischen Patriarchat erfüllt. Die Menschen wollten
eine anerkannte Kirche, die die Zusammenarbeit mit dem aggressiven
Regime im Kreml aufkündigt. Sie wollten nicht in ihrem eigenen Land
Christen zweiter Klasse sein. Für den ukrainischen Staat war die Frage
der jurisdiktionellen Unabhängigkeit der Ukraine vom Moskauer
Patriarchat nicht nur kirchlich, sondern auch politisch motiviert. Die
nationale Sicherheit hing zu einem bedeutenden Ausmaß davon ab. Zudem
hoffte der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko, der zu
einem Protagonisten der ukrainischen Autokephalie wurde, so seinen
politischen Rückhalt mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im
Frühling 2019 auszubauen. Für das Ökumenische Patriarchat scheint die
Angelegenheit minimal politisch und vor allem pastoral motiviert gewesen
zu sein. Millionen von Ukrainern, die den nicht kanonischen orthodoxen
Kirchen angehörten – dem Kiewer Patriarchat und der UAOK – wurden vom
Rest der orthodoxen Welt als Schismatiker betrachtet. Die Autokephalie
war für sie der einzige Weg, sich mit der globalen Orthodoxie zu
versöhnen.
Die Entscheidung des Ökumenischen Patriarchats, die
Gewährung der kanonischen Autokephalie an die ukrainische Kirche zu
verfolgen, wurde von Präsident Poroschenko bei einem Treffen mit den
Leitern der politischen Fraktionen im ukrainischen Parlament am
17. April 2018 verkündet.4Er informierte sie über seinen Besuch in der
Residenz des Ökumenischen Patriarchen in Istanbul in der Woche des
orthodoxen Osterfestes (8. April), bei dem er Gespräche mit Patriarch
Bartholomaios und den Mitgliedern der Hl. Synode geführt hatte und diese
ihm ihre entsprechende Absicht mitgeteilt hatten.
Nach seiner
Rückkehr traf sich Präsident Poroschenko mit den Hierarchen aller
orthodoxen Kirchen in der Ukraine und bat sie um ihre Unterstützung für
seine Initiative. Das Kiewer Patriarchat und die UAOK stimmten dem
Präsidenten einstimmig zu und veröffentlichten offizielle Bitten an das
Ökumenische Patriarchat. Der Leiter der Ukrainischen Orthodoxen Kirche
(UOK) des Moskauer Patriarchats, Metropolit Onufrij (Beresovskij),
lehnte es jedoch ab, die Initiative zu befürworten (s. RGOW 6/2018,
S. 5). Doch einige Bischöfe seiner Kirche willigten ein, an diesem
Prozess teilzunehmen, aber ihre Namen wurden nicht preisgegeben. Nach
diesen Konsultationen schickte auch Poroschenko eine eigene offizielle
Bitte um Autokephalie nach Istanbul. Am 19. April bat der Präsident das
Parlament, seine Petition zu unterstützen, und die Rada verabschiedete
eine entsprechende Entscheidung mit der Mehrheit der Stimmen.5So wurde
Poroschenko zum Hauptvermittler für die ukrainischen Kirchen und
politischen Organe in ihrer Kommunikation mit dem Ökumenischen
Patriarchat. Er sicherte sich rasch die formale Unterstützung durch das
ukrainische Parlament und die meisten ukrainischen Kirchen, wobei die
UOK vorhersehbarerweise davon absah.
In der Ukraine glaubten zu der
Zeit viele, dass die Autokephalie bald gewährt würde, zum Ende des
Frühlings oder spätestens im Juli, als die ukrainischen Kirchen den
1 030. Jahrestag der Taufe der Kiewer Rus’ feierten. Doch die
entscheidenden Beschlüsse fasste das Ökumenische Patriarchat erst im
Herbst 2018. Vom 1. bis 3. September fand in Istanbul eine
Bischofsversammlung des Ökumenischen Patriarchats statt. Die Rolle
dieses Organs ist eher beratend, aber es wird normalerweise
zusammengerufen, bevor die Hl. Synode besonders wichtige Entscheidungen
trifft. Die Versammlung vom September 2018 wurde angesichts der
Entscheidung über die ukrainische Autokephalie abgehalten. Am ersten Tag
hörten die Delegierten Vorträge und nahmen an Diskussionen der
ukrainischen Situation teil. Insbesondere der historische Kontext sowie
das Recht des Ökumenischen Patriarchats, die Autokephalie zu verleihen
und auf Bitten anderer Kirchen einzugehen, standen im Zentrum der
Debatten der Bischofsversammlung.
Bald nachdem die Versammlung ihre
Arbeit abgeschlossen hatte, veröffentlichte das Sekretariat der Hl.
Synode des Ökumenischen Patriarchats am 7. September ein Statement über
die Ernennung zweier patriarchaler Exarchen für die Ukraine: Erzbischof
Daniel (Selinskyj) von Pamphilos aus den USA und Bischof Ilarion
(Rudnyk) von Edmonton aus Kanada (s. RGOW 10/2018, S. 3).6Die Aufgabe
von Exarchen des Ökumenischen Patriarchats ist ähnlich wie die von
Legaten der katholischen Kirche. Sie vertreten den Patriarchen und
berichten ihm. Sie können nicht aus ihrer eigenen Autorität heraus
handeln und üben nicht die Macht eines Diözesanbischofs an den Orten
aus, an die sie geschickt werden. Eine konkrete Mission der Exarchen in
der Ukraine war, das Vereinigungskonzil der neuen unabhängigen Kirche
vorzubereiten.
Die Exarchen kehrten mit ihrem Bericht zur Hl. Synode
zurück, die ihre Sitzung vom 9. bis 11. Oktober in Istanbul abhielt.
Viele in der Ukraine erwarteten, dass die Hl. Synode an dieser Sitzung
den Tomos der ukrainischen Autokephalie verleihen würde. Diese
Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt. Laut dem Kommuniqué7erklärte
die Hl. Synode, dass die Gläubigen der nicht kanonischen Kirchen „wieder
in die Gemeinschaft mit der Kirche eingesetzt worden sind“. Diese
Erklärung bedeutete das Ende des Schismas, das in der Ukraine seit 1992
bestanden hatte. Die Hl. Synode Konstantinopels annullierte auch das
Dokument von 1686, das der Kirche von Moskau die – laut Konstantinopel –
vorübergehende und bedingte Verwaltung der Metropolie von Kiew gewährt
hatte. Das stellte effektiv die kanonische Jurisdiktion über die Ukraine
in Form einer Metropolie wieder her (s. RGOW 11/2018, S. 9–11).
An
ihrer letzten Sitzung 2018, vom 27. bis 29. November, unternahm die Hl.
Synode des Ökumenischen Patriarchats einen weiteren Schritt in Richtung
Gewährung der Autokephalie. Sie bewilligte den Entwurf des Statuts der
neuen Kirche.8Der Entwurf basierte auf dem Statut der Orthodoxen Kirche
von Griechenland. Es war lediglich ein Entwurf, der nötigenfalls von den
ukrainischen Bischöfen angepasst und dann verabschiedet werden konnte.
Die November-Sitzung der Hl. Synode in Istanbul nahm auch den Entwurf
des ukrainischen Tomos an. Der Tomos wurde aber noch nicht
veröffentlicht oder verkündet.
Religionsfreiheit oder Kirchenverfolgung?
Der
Tomos sollte einer neuen ukrainischen Kirche übergeben werden, die erst
noch gegründet werden musste. Das sog. Vereinigungskonzil, an dem die
neue Kirche geschaffen wurde, fand in der historischen Sophienkathedrale
in Kiew am 15. Dezember 2018 unter dem Vorsitz des Exarchen des
Ökumenischen Patriarchats, Metropolit Emmanuel (Adamakis) von
Frankreich, statt (s. RGOW 1/2019, S. 3–4). Am Vorabend des Konzils
lösten sich das Kiewer Patriarchat und die UAOK auf. Alle ihre Bischofe
und zusätzlich zwei Bischöfe der UOK nahmen nun als Bischöfe des
Ökumenischen Patriarchats am Konzil teil. Am Konzil wurde das Statut der
neuen Kirche verabschiedet und ihr Leiter gewählt: Metropolit Epifanij
(Dumenko). Die neue Kirche gab sich den Namen Orthodoxe Kirche der
Ukraine (OKU). Am 6. Januar 2019 besuchte Metropolit Epifanij in
Begleitung von Präsident Poroschenko Istanbul. In der Residenz des
Ökumenischen Patriarchen im Phanar erhielt er den Tomos der ukrainischen
Autokephalie. Das Dokument wurde erst von Patriarch Bartholomaios und
dann von den Mitgliedern der Hl. Synode der Kirche von Konstantinopel
unterzeichnet. Dieser feierliche Akt schloss den Prozess der Gewährung
der kanonischen Unabhängigkeit (Autokephalie) an die ukrainische Kirche
ab.
Die Schaffung einer kanonisch unabhängigen ukrainischen Kirche
half, einige politische Ziele zu erreichen. So erhöhte sie sicherlich
die nationale Sicherheit des ukrainischen Staats. Aber sie half
Poroschenko nicht, als Präsident wiedergewählt zu werden, er verlor
überdeutlich gegen den Komiker Volodymyr Selenskyj (s. RGOW 4–5/2019,
S. 3). Die Schaffung der kanonischen Autokephalie löste auch erfolgreich
das Problem der Christen zweiter Klasse in der Ukraine. Die früher als
„Schismatiker“ Bezeichneten waren keine mehr. Wer das Moskauer
Patriarchat wegen seiner Verwicklungen in anti-ukrainische Aktivitäten
verlassen will, kann nun an einen sicheren Ort gehen. Daher hat die
Verleihung der Autokephalie durch das Ökumenische Patriarchat die
Situation der Gewissensfreiheit in der Ukraine deutlich verbessert. Die
Menschen müssen nicht mehr zwischen schlechten Möglichkeiten wählen. Nun
haben alle Möglichkeiten, die sie als gut betrachten.
Das Moskauer
Patriarchat hat so in der Ukraine die Kontrolle über das Narrativ der
Kanonizität und zudem das Monopol darauf verloren. Für viele im Moskauer
Patriarchat ist das eine Tragödie, die sie mit Begriffen der
„Verfolgung“ wiedergeben. Die Rhetorik der Verfolgung wurde eingeführt,
um die früher vom Moskauer Patriarchat verwendete Rhetorik der
Kanonizität zu ersetzen, die nun nicht mehr relevant ist. Diese Rhetorik
gründet im Zusammenprall zweier Ansichten, was Kirche ist. Entsprechend
der einen Ansicht wird Kirche mit ihren zentralen administrativen
Strukturen identifiziert, für die die Gemeinden nur eine sekundäre und
unterstützende Rolle spielen. Gemeinden und ihre Mitglieder können nicht
selbst entscheiden, zu welcher Jurisdiktion sie gehören. Gemäß der
anderen Ansicht bilden die Gemeinden und nicht die zentrale
Administration den Kern der Kirche. Es steht ihnen frei zu entscheiden,
zu welcher Kirche sie gehören wollen. Ersteres ist der Zugang des
Moskauer Patriarchats, während letzteres die Position des ukrainischen
Staats ist. Da die staatliche Politik vor allem die Rechte der Gemeinden
schützt, über ihre Zugehörigkeit zu entscheiden, ungeachtet dessen, was
die zentrale Kirchenadministration davon hält, wurde der ukrainische
Staat vom Moskauer Patriarchat beschuldigt, Verfolgungen gegen die UOK
anzustacheln.
In den meisten Fällen sind diese Beschuldigungen
falsch. In einigen Fällen gibt es allerdings echte Diskriminierungen von
Gemeinden des Moskauer Patriarchats in der Ukraine. Obwohl die
ukrainische Zentralregierung in der Jurisdiktionsfrage Neutralität
verkündet hat, lenken einige lokale Verwaltungen, insbesondere im Westen
der Ukraine, die Wahl einiger Gemeinden in Richtung der OKU. Diese
scheint sich diesem Aufzwingen des politischen Willens gegenüber
zögernden oder gespaltenen Gemeinden nicht zu widersetzen. Die Gefahr,
dass die Mitglieder des Moskauer Patriarchats in der Ukraine zu Christen
zweiter Klasse werden könnten, besteht somit noch immer. Sowohl der
ukrainische Staat als auch die OKU müssen ihren Einsatz in der
Verhinderung solch eines negativen Szenarios erst noch beweisen.
Trotz
einiger Mängel der Regierungspolitik und der Positionen der OKU
hinsichtlich der Religionsfreiheit ist die Situation insgesamt
vielversprechend. Auch das Ökumenische Patriarchat sorgt dafür, dass die
Religionsfreiheit in der Ukraine bewahrt wird. Es scheint, als sei es
den zwei kanonischen orthodoxen Jurisdiktionen, der UOK und der OKU,
bestimmt, noch für Jahrzehnte nebeneinander zu existieren. Beide müssen
lernen, einander zu akzeptieren. In dieser Situation sollte der Staat
das Recht von Gemeinden und Individuen schützen, eine der Jurisdiktionen
zu wählen, und keine der beiden bevorzugen.
Anmerkungen
1) http://assets.pewresearch.org/wp-content/uploads/sites/11/2017/05/15120244/CEUP-FULL-REPORT.pdf.
2) https://www.christiantimes.com/article/moscow-led-church-
in-ukraine-refuses-to-bury-boy-because-he-was-christened-in-a-rival-denomination/73505.htm.
4) https://www.facebook.com/petroporoshenko/videos/1252521398215583/.
5) https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/2410-19.
6) https://www.facebook.com/ecumenicalpatriarchate/posts/10156674751109158?__tn__=-R.
7) https://www.patriarchate.org/-/communiq-1.
8) https://www.patriarchate.org/-/anakoinothen-29-11-2018-?_101_INSTANCE_MF6geT6kmaDE_languageId=en_US.
Übersetzung aus dem Englischen: Natalija Zenger.
Cyril Hovorun, Archimandrit und Theologieprofessor an der Loyola Marymount Universität in Los Angeles und Direktor des Huffington Ecumenical Institute, früher Vorsitzender der Abteilung für Außenbeziehungen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) und Vize-Vorsitzender des Bildungskomitees der Russischen Orthodoxen Kirche sowie Forscher an den Universitäten von Yale und Columbia.
Ökumenisches Forum für Glauben, Religion und Gesellschaft in Ost und West
Δεν υπάρχουν σχόλια:
Δημοσίευση σχολίου
Σημείωση: Μόνο ένα μέλος αυτού του ιστολογίου μπορεί να αναρτήσει σχόλιο.